Uwe Roth ist Journalist, Dozent für barrierefreie Kommunikation und Texter für die Einfache Sprache. Er arbeitet beim Deutschen Institut für Normung (DIN) an Regelwerken für die Leichte und Einfache Sprache mit. Er ist zudem Mitglied in der Plain Language Association International. Uwe Roth hat Sozialwissenschaften studiert, in Brüssel als Korrespondent gearbeitet und war zehn Jahre Redakteur in einem großen Medienhaus in Stuttgart.
Das REHADAT-Lexikon ist ein umfangreiches Nachschlagewerk zur beruflichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Es umfasst nahezu 500 Begriffe, von A wie Ausgleichsabgabe bis Z wie Zuschüsse.
Laut der LEO-Studie verfügen 16.8 Millionen Deutsche zwischen 18 und 64 Jahren nicht über ausreichend gute Lesefähigkeiten. Für einen großen Teil dieser Gruppe ist einfache Sprache eine Hilfe.
Bislang findet man Texte in einfacher (und Leichter) Sprache vor allem im Bereich Medizin, Politik und Verwaltung. Allgemeine Nachrichten in einfacher Sprache gibt es beispielsweise online unter nachrichtenleicht.de. Lokalzeitungen in einfacher Sprache gibt es bislang kaum.
Meines Wissens ist mit dem Projekt „Einfach informiert“ erstmals eine Lokalzeitung in einfacher Sprache entstanden, die in ein Citizen-Science-Projekt eingebettet ist. Citizen Science heißt, dass interessierte Bürger sich an Forschungsprojekten beteiligen. Einfach informiert: lokale Nachrichten in einfacher Sprache weiterlesen
Schon länger ist bekannt, dass künstliche Intelligenz (KI) Texte erstellen und übersetzen kann. Vor zwei Jahren erschien ein Artikel im Guardian: Die Software GPT3 (Generative Pre-trained Transformer) hatte aus eigenem Wissen heraus einen Artikel über KI in Plain Language (Einfacher Sprache) erstellt (siehe Blog von Uwe Roth 4.12.2020).
Jetzt hat das öffentlich zugängliche Programm ChatGPT von OpenAI die Fachwelt aufgeschreckt. Das ist ein Alleskönner, der Sachtexte zu einem Thema, die Kernaussagen eines Textes, Interviews, Gedichte und sogar Witze erzeugen kann (mehr dazu auf Computerbild). Wie aber lässt sich ChatGPT nutzen, um Texte in Einfache Sprache zu übertragen?
Dieser Frage geht Sabine Manning in ihrem aktualisierten Beitrag auf multisprech.org nach:
Viele Menschen möchten gut und sicher das Internet nutzen. Dort treffen wir auch mal auf Wörter, die nicht alle Menschen kennen. Einige von diesen Wörtern gibt es nun leicht erklärt im „NetzStecker-Wörterbuch“.
Auf 112 Seiten finden sich Begriffe von „Active Noise Cancelling“ über „Influencer-Marketing“ bis zu „Virtual Reality“.
Das ganze Heft wurde liebevoll im „Büro für inklusive Medienbildung“ der Lebenshilfe Münster geschrieben, illustriert und gestaltet.
Es gibt noch mehr NetzStecker-Hefte: „Einfach telefonieren“, „Einfach verbunden“ und ganz druckfrisch im Dezember „Einfach WhatsApp“.
Alle Materialien finden sich auf der Seite www.netz-stecker.info zum Lesen und Herunterladen. Die Broschüren können gegen eine geringe Kostenbeteiligung bestellt werden. Das geht ganz einfach per Mail an netzstecker@lebenshilfe-muenster.de
Noch ein Hinweis: Auf dem YouTube-Kanal „Die NetzStecker“ gibt es animierte Lernvideos mit den NetzStecker-Maskottchen Ecki, Stecki und Rolli. Der QR-Code neben diesem Text führt direkt dorthin.
Im Gegensatz zur Leichten Sprache wird die Einfache Sprache in keinem Gesetz oder in einer Vorschrift erwähnt. Das hätte sich mit dem Gesetz zum Bürger-Geld ändern können. Im Koalitionsvertrag der Ampelregierung steht „einfache Sprache“, in der die Eingliederungsvereinbarung geschrieben sein soll.
Damit ist der Vertrag gemeint, den Antragsteller*innen unterschreiben müssen, wenn sie Arbeitslosengeld II und künftig das Bürgergeld bekommen wollen. Diesen wichtigen Text sollten logischerweise alle Unterschreibenden verstehen können. Denn darin stehen auch die viel diskutierten Sanktionen bei Verstößen gegen die Vereinbarung.
Im Entwurf zum Gesetz steht nun nicht Einfache Sprache, sondern „klar und verständlich“. Warum das ein Riesenunterschied ist und für die geplante DIN Einfache Sprache nicht hilfreich, erklärt Uwe Roth in seinem jüngsten Blog.
Anne Quabeck hat einen Aufsatz zu der Frage geschrieben: Gibt es ein Recht auf verständliche Sprache?
Der Aufsatz richtet sich an alle, die sich für verständliche Rechtssprache für Laien im rechtlichen Bereich einsetzen wollen. Juristische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Zunächst wird erläutert, warum verständliche Sprache in Gesetzgebung, Verwaltung und Justiz als den drei Staatsgewalten besonders wichtig ist. Dann wird auf die bestehenden rechtlichen Vorgaben zu verständlicher Sprache auf Bundesebene und im Land Niedersachsen eingegangen.
Anja Teufel und Sarah Jablotschkin haben einen Forschungsstammtisch Leichte Sprache gegründet. Wir finden ihn auch für die Einfache Sprache anregend. Auch können Erfahrungen aus der Einfachen Sprache den Stammtisch bereichern, da die Übergänge zwischen Leichter und Einfacher Sprache fließend sind. Was es mit dem Stammtisch auf sich hat, an wen er sich richtet und wie man dort mitmachen kann, haben Anja Teufel und Sarah Jablotschkin für das Infoportal Einfache Sprache aufgeschrieben. Inklusiver Online-Stammtisch „Leichte-Sprache-Forschung“ weiterlesen
Wer möchte das politische Berlin entdecken – anschaulich und leicht verständlich? Wer möchte mehr über die Geschichte Berlins erfahren – in kleinen Gruppen einfach erklärt? Diese Angebote finden wir bei „Berlin in Leichter Sprache“. Wir sprechen mit der Stadtführerin und Seminarleiterin Rita Hübenthal-Montero. Quer durch Berlin in Leichter und Einfacher Sprache weiterlesen