Deutsches Institut für Normung veröffentlicht Norm zur Einfachen Sprache

Das Deutsches Institut für Normung hat am 26. April 2024 die erste DIN-Norm für Einfache Sprache veröffentlicht. Die neue Norm wird dazu beitragen, die schriftliche Kommunikation für alle zu verbessern.
Alle Branchen und Sektoren profitieren von einer verbesserten Kommunikation. Dies ist besonders wichtig in den Bereichen Recht, Gesundheit, öffentliche Ordnung, Regierungs- und Unternehmenskommunikation, wo Informationen wichtige Entscheidungen und die
Rechte der Menschen beeinflussen.
 
  • Für die Öffentlichkeit zielt der Standard darauf ab, die Kommunikation zu verbessern, mehr Informationsgerechtigkeit zu ermöglichen und den Zugang zu Informationen für das deutsche Publikum zu fördern.
  • Für Redakteur*innen und Kommunikationsfachleute bietet die neue Norm Grundsätze, Anforderungen, Beispiele und Erklärungen für eine verständliche und wirksame Kommunikation.
  • Zu den wirtschaftlichen Vorteilen der Einfachen Sprache gehören die Steigerung der Effizienz und die Erhöhung der Effektivität.
Die DIN-Norm für Einfache Sprache wurde von einer Arbeitsgruppe entwickelt, die dem DIN-Normenausschuss Terminologie (NAT) angehört. Die Gruppe von 20 Expert*innen der Einfachen Sprache aus den Bereichen Wissenschaft, öffentliche Hand, Journalismus, Technische Kommunikation und Übersetzung hat die Norm innerhalb von drei Jahren ausgearbeitet.
 
Die DIN-Norm für Einfache Sprache vermittelt ein klares Verständnis davon, was Einfache Sprache ist und wie sie angewendet werden kann. „Diese Norm wird dafür sorgen, dass Einfache Sprache auf einer gemeinsamen und demokratisch aufgebauten Basis steht. Wenn Sie Einfache Sprache wollen, dann können Sie sich nun auf diese Norm berufen. Es gibt keine zwei Meinungen mehr,“ sagt Conny Lopez, Projektleiterin der DIN-Norm Einfache Sprache und stellvertretende Arbeitskreisleiterin.
 
„Mit dieser Norm haben wir ein wichtiges Hilfsmittel für Textschaffende erarbeitet, um Texte in Einfacher Sprache regelbasiert zu erstellen. Die Regeln dienen unter anderem dazu, Fachsprache auf ein allgemeinverständliches Sprachniveau zu bringen und Nicht-Fachleute bzw. weniger geübte Leser und Leserinnen Inhalte verständlich zu vermitteln,“ meint Birgit Welch, die für den Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. im Arbeitskreis mitgearbeitet hat.
 
“Mit dieser Norm haben wir einen Standard für Einfache Sprache geschaffen. Dadurch ist eindeutig festgelegt, was Einfache Sprache ist, und was nicht. Eigene Interpretationen und insbesondere die Verwechslung mit der Leichten Sprache werden durch die Norm nun ausgeschlossen. Die Norm kann als Basis-Referenz für das Erstellen von Texten in der Technischen Redaktion dienen.” meint Martina Ganzer, Mitarbeiterin im Arbeitskreis und Redaktionskreis DIN-Norm Einfache Sprache.
 
Die neue DIN-Norm für Einfache Sprache kann von Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden, Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen verwendet werden, die an der Einführung und Anwendung Einfacher Sprache interessiert sind.
 
Die DIN-Norm kann als PDF oder als Druck bei DIN erworben werden:
beuth:din21:377238273
 

26.04.2024
Conny Lopez
http://www.einfachsprachebonn.de

Veröffentlicht von

ruweadmin

Uwe Roth ist Journalist, Dozent für barrierefreie Kommunikation und Texter für die Einfache Sprache. Er arbeitet beim Deutschen Institut für Normung (DIN) an Regelwerken für die Leichte und Einfache Sprache mit. Er ist zudem Mitglied in der Plain Language Association International. Uwe Roth hat Sozialwissenschaften studiert, in Brüssel als Korrespondent gearbeitet und war zehn Jahre Redakteur in einem großen Medienhaus in Stuttgart.

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